Mitteilung der HIKF: "Die Freiburger Unternehmen zeigen sich wieder optimistisch"

Mitteilung der HIKF:

In der Freiburger Wirtschaft ist das Vertrauen zurück. Laut Konjunkturumfrage der HIKF vom Herbst 2018 bewerten 57 % der Unternehmen ihren aktuellen Geschäftsgang als „gut bis ausgezeichnet“, während 36 % ihn für „zufriedenstellend“ erachten. Nur 7 % der Umfrageteilnehmer beschreiben die Situation als schlecht. Auch die Prognosen für die nächsten sechs Monate sind äusserst positiv. Was die Schaffung von Arbeitsplätzen angeht, erwies sich das laufende Geschäftsjahr als sehr dynamisch: Mehr als jedes dritte Unternehmen erhöhte  die Anzahl seiner Beschäftigten. Im Übrigen bestätigt fast jedes zweite Unternehmen Rekrutierungsschwierigkeiten.

Im Kanton Freiburg stellte sich, insbesondere dank einer Neubelebung der Exportindustrie, im Laufe des Jahres 2018 wieder ein nachhaltiges Wachstum ein, gestützt durch die Erholung der europäischen Wirtschaft sowie das nachhaltige Wachstum in den USA und Asien. Von den Unternehmen, die über 80 % ihrer Produkte im Ausland absetzen, beurteilen 79 % den Geschäftsgang als „gut bis ausgezeichnet“. Dies geht aus der zwischen dem 20. August und 24. September 2018 durchgeführten Umfrage hervor, die auf den Antworten von 260 HIKF-Mitgliedern basiert, die rund 15‘300 Stellen im Kanton repräsentieren.

Vertrauen steht auch 2019 auf dem Programm: 56 % der Unternehmen zeigen sich im Hinblick auf die kommenden sechs Monate optimistisch bis sehr optimistisch, bei 7 % sind die Prognosen negativ. Auch langfristig bleiben die Prognosen stabil: 46 % der Unternehmen äussern „gute bis ausgezeichnete“ Erwartungen, 45 % erwarten einen „zufriedenstellenden“ Geschäftsgang. Die Vorsicht nimmt also zu, jedoch nur in geringem Umfang.

Nachhaltige Investitionen

Was die Rentabilität betrifft, die durch den starken Franken 2015 und 2016 stark beeinträchtigt wurde, entspannt sich die Lage weiterhin. 50 % der Unternehmen berichten über einen „guten bis ausgezeichneten“ Cashflow, während 14 % ihn als „mangelhaft bis schlecht“ beschreiben. Die verbleibenden 36 % bewerten den Cashflow als „zufriedenstellend“. Was die Investitionen  angeht, haben 53 % der Freiburger Unternehmen in diesem Jahr investiert bzw. Investitionen für 2019 angekündigt. In der Industrie liegt dieser Anteil bei 74 % für 2018 und bei 73 % für das kommende Jahr. Es handelt sich dabei um deutliche höhere Investitionsniveaus als in den Kantonen Waadt, Neuenburg und Genf zu beobachten sind.

Was die Schaffung von Arbeitsplätzen betrifft, haben 37 % der Umfrageteilnehmer ihre Beschäftigungszahl in diesem Jahr erhöht, während 9 % sie verringert haben, wobei der Saldo stabil geblieben ist. Für das kommende Jahr kündigen 22 % an, Arbeitsplätze schaffen zu wollen, während 4 % einen Personalabbau planen. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt gut, wenn auch geprägt durch ein verlangsamtes Wachstum.

Nachteiliger Arbeitskräftemangel

In Sachen Personaleinstellung bleibt die Situation also angespannt. Fast jedes zweite Unternehmen     (47 %) berichtet von aktuellen Rekrutierungsschwierigkeiten. Im  Industriesektor  liegt  der  Anteil bei  59 %, bei grossen Unternehmen (über 100 Angestellte) sogar bei 69 %. Die Situation wird tendenziell noch komplizierter werden, da 31 % der Umfrageteilnehmer der Ansicht sind, dass es in diesem Jahr schwieriger war als 2017, das gewünschte Personal einzustellen. Zu unterstreichen ist: 36 % der Unternehmen (41 % in der Industrie) bestätigen, dass sich ihre Rekrutierungsschwierigkeiten nachteilig auf ihre Aktivitäten im Zeitraum 2018 bis 2019 auswirken könnten.

68 % der Unternehmen mit Rekrutierungsschwierigkeiten beklagen sich dabei über einen Fachkräftemangel. In der Industrie liegt dieser Anteil bei 73 %. Es folgt, mit 19 %, der Mangel an Mitarbeitern im mittleren Management. Schwierigkeiten bei der Einstellung von ungelernten Arbeitskräften werden von 7 % der Unternehmen angeführt, von Mitarbeitern im höheren Management von 6 % und von Auszubildenden von 1 %.

Die Freiburger Unternehmen sind der Ansicht, dass Abhilfe zunächst durch eine Verbesserung der Berufsberatung zu schaffen ist: 59 % von ihnen nennen diese Massnahme. Weiterbildung landet mit    35 % auf dem zweiten Platz. Es folgen mit 29 % die Umsetzung von Massnahmen zur Begünstigung der Einstellung einheimischer Arbeitskräfte (insbesondere weiblicher Arbeitskräfte) sowie mit 27 % die Anhebung der Gehälter in einigen Tätigkeitsbereichen. Die Erleichterung der Migration von Arbeitskräften aus der Europäischen Union (EU) belegt Rang fünf (16 %), gemeinsam mit Massnahmen zur Verbesserung des Arbeitsumfeldes und einer Automatisierung bestimmter Tätigkeiten.

Gehälter: moderater Anstieg

In Sachen Gehälter werden sich die für 2019 angekündigten Erhöhungen im kommenden Jahr auf durchschnittlich 1 % belaufen. Dies geht aus den Antworten der 228 HIKF-Mitglieder hervor (Durchschnitt gewichtet nach Anzahl der Beschäftigten). Die Steigerungen liegen bei durchschnittlich  1,2 % in der Industrie und bei 0,9 % im Dienstleistungssektor. 2018 betrug der gewichtete durchschnittliche Anstieg der Gehälter in den Freiburger Unternehmen 1,1 % (gleiche Höhe in Industrie und Dienstleistungssektor).

Ansprechpartner
Chantal Robin | Direktorin | 079 633 79 53
Philippe Gumy | Wirtschaftsberater | Mobil 078 739 53 83/Festnetz 026 347 12 23