Frühjahrs-Aperitif 2022: «Zwischen Leidenschaft und Ethik»

Frühjahrs-Aperitif 2022: «Zwischen Leidenschaft und Ethik»

Tausend Mitglieder und Gäste der HIKF haben am vergangenen 21. März den Weg zum traditionellen Frühjahrs-Aperitif der HIKF bei der Starrag in Vuadens gefunden. Eine ganze Reihe von Rednerinnen und Rednern hat die vielfältigen Facetten des Abends unter dem Thema «zwischen Leidenschaft und Ethik» – zwei für den Erfolg von Unternehmen unabdingbare Eigenschaften – beleuchtet. Chantal Robin, Direktorin der HIKF, wartete zudem mit Überraschungsgästen auf: dem Vielseitigkeitsreiter Robin Godel und dem Sänger Gjon’s Tears, der am Eurovision Song Contest 2021 den 3. Rang belegte.
 
Nach zwei Jahren Pandemie «sieht die Lage jetzt besser aus, und wir können endlich positiv sein», bemerkte René Jenny, Präsident der HIKF, in seiner Begrüssungsrede. Er fuhr fort: «Leider jagt eine Krise die nächste», und «der inakzeptable Angriff» Russlands auf die Ukraine «hat bereits und wird auch weiterhin weltweite Auswirkungen mit politischen, wirtschaftlichen, geopolitischen und humanitären Folgen von grosser Tragweite haben».
 
Olivier Curty, Staatsratspräsident und Vorsteher der Volkswirtschafts- und Berufsbildungsdirektion (VWBD), gab seiner Sorge Ausdruck, die sozialen, kulturellen und auch wirtschaftlichen Schäden seien «irreversibel». Sie würden wegen den steigenden Energie- und Versorgungskosten unweigerlich das «Wachstum bremsen». Olivier Curty zweifelt aber nicht daran, dass die Unternehmen «die Herausforderungen meistern» können. In der neuen Legislaturperiode sollen die Unternehmen übrigens noch stärker unterstützt werden, insbesondere in Bezug auf die Weiterbildung. Es sollen Budgetanpassungen vorgenommen und «Mittel zur Verfügung gestellt werden, die den hohen Ansprüchen entsprechen».
 
Jean-Daniel Isoz, Direktor der Starrag und Gastgeber des Aperitifs, hob die Leidenschaft und das Engagement seiner 185 Mitarbeitenden hervor. Ein Engagement, das auf Werten basiert, darunter die von seinen Kunden immer stärker eingeforderte und demnächst auch auf die Lieferanten ausgedehnte Nachhaltigkeit. Das Unternehmen ist mit über 8’200 m² Solarpanels energieeffizient und weist einen Eigenversorgungsgrad von 40% auf.
 
Leidenschaft und Ethik spielten auch in einem ganz anderen Bereich, bei Silke Grabherr, Leiterin des Westschweizer Zentrums für Rechtsmedizin in Lausanne, die Hauptrollen. Sie hat eine virtuelle Autopsietechnik erfunden, die es erlaubt, die Blutgefässe sichtbar zu machen. Die Wissenschaftlerin ist überzeugt: «Wer leidenschaftlich ist, ist auf dem Weg zum Erfolg». Mit Humor beschrieb sie einen Beruf, der sich in der Westschweiz «in Frauenhand befindet».
 
Ein weiterer Bereich, der sich rasant entwickelt und tausend Fragen zur Ethik aufwirft: das Metaverse. Philippe Cudré-Mauroux, Professor am Departement für Informatik der Universität Freiburg, wollte sie entmythologisieren. «Alle Indikatoren für seine Entwicklung stehen auf grün.» Aber alles muss auch erst noch geschaffen werden. Ein noch jungfräulicher Bereich für Enthusiasten!