Löhne 2024 in Freiburger Unternehmen

Löhne 2024 in Freiburger Unternehmen
Im Schnitt sollten die Löhne im kommenden Jahr in Freiburger Unternehmen um 1,6% steigen. Der Anstieg wird in der Industrie und im Baugewerbe 1,7% und im Dienstleistungssektor 1,5% betragen. Diese Prognosen stützen sich auf die Antworten, die von 362 Mitgliedsunternehmen der HIKF (92 aus dem Sekundär- und 270 aus dem Dienstleistungssektor) im Rahmen der vom 28. August bis 29. September 2023 durchgeführten Konjunkturumfrage vom Herbst geliefert wurden. Diese Unternehmen beschäftigen gegen 20'000 Personen im Kanton. Die Durchschnittswerte wurden errechnet, indem die Anzahl der Arbeitsstellen in den Unternehmen gewichtet wurden.

Im Detail unterscheidet sich die Situation je nach Beschäftigungssektor und Grösse der Unternehmen. In der Industrie und im Bauwesen sehen nur 17% der Unternehmen vor, die Löhne nicht zu erhöhen. Fast ein Drittel der Unternehmen im Sekundärsektor (30%) hat hingegen Erhöhungen von 1 bis 1,9% budgetiert, und 38% sehen eine Erhöhung von 2 bis 2,9% vor. Im Dienstleistungssektor beträgt der Anteil von Unternehmen, die keine Lohnerhöhung vorsehen, 35%. Etwa eines von fünf Unternehmen in diesem Sektor (18%) sieht eine Erhöhung von 1 bis 1,9% vor, ein weiterer, guter Fünftel (23%) plant Erhöhungen von 2 bis 2,9%.

Die Unterschiede lassen sich teilweise erklären mit dem Umstand, dass der Sekundärsektor stärker durch Gesamt-arbeitsverträge (GAV) abgedeckt ist: 59% geben an, einem GAV unterstellt zu sein, der in über 90% der Fälle einen Minimallohn beinhaltet. Im Dienstleistungssektor beträgt der Anteil von HIKF-Mitgliedsunternehmen, die sich an der Umfrage beteiligt haben und einem GAV unterstellt sind, nur gerade 22%. Eine weitere Erklärung für die Divergenzen zwischen dem Sekundär- und dem Tertiärsektor ist darin zu finden, dass die Unternehmen der beiden Sektoren in unterschiedlichen wirtschaftlichen Realitäten tätig sind: Einige der Akteure leiden stärker als andere unter der gegenwärtigen Verlangsamung der Wirtschaft, der Inflation, dem Zinsanstieg oder auch dem Personalmangel.

Betrachtet man die Unternehmen nach ihrer Grösse, stellt sich heraus, dass 38% der Unternehmen, die weniger als 30 Personen beschäftigen, keine Lohnerhöhung vorsehen, während es bei grösseren Unternehmen nur 16% sind. Ungefähr ein Drittel der Unternehmen mit mehr als 30 Mitarbeitenden sieht übrigens Erhöhungen von 1 bis 1,9% vor, ein weiteres Drittel plant Erhöhungen von 2 bis 2,9%.

Die Lohnpolitik der HIKF-Mitgliedsunternehmen für das Jahr 2024 ist somit im Vergleich zu den dieses Jahr gewährten Erhöhungen leicht zurückhaltender. Das Personal der Unternehmen hat dieses Jahr eine durchschnittliche Erhöhung von 2,2% erhalten, konkret waren es 2,3% in der Industrie und im Bauwesen, und 2,2% im Dienstleistungssektor. Nur gerade 20% der Unternehmen hatten keine Lohnerhöhung gewährt (7% im Sekundärsektor). Erwähnt sei an dieser Stelle noch, dass die Inflation im vergangenen Jahr im September 3,3% (auf Jahresbasis berechnet) betrug. Dieses Jahr sind es 1,7%.

Grafiken und Details in der PDF-Mitteilung (hier klicken).​

Die in dieser Pressemitteilung von der HIKF gelieferten Zahlen sind keine Empfehlungen, sondern das Ergebnis einer Umfrage, die bei den HIKF-Mitgliedsunternehmen durchgeführt wurde. Die HIKF gibt keine Empfehlungen zu Salären ab, ist sie doch der Meinung, die Lohnpolitik sei Sache jedes einzelnen Unternehmens und müsse unter möglichst weitgehender Berücksichtigung der jeweiligen Situation entschieden werden.